Zensus 2022 Fragebogen richtig ausfüllen: Was Vermieter wissen müssen

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Die Teilnahme ist Pflicht: Vermieter müssen den Zensus 2022 Fragebogen zur Gebäude- und Wohnungszählung ausfüllen. Was wollen die Behörden wissen?

Beim Zensus 2022 werden rund 10 Millionen Bundesbürger zu ihrer Lebenssituation befragt. Dazu müssen im Rahmen der ersten Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) rund 23 Millionen Vermieter und Immobilien-Eigentümer sowie Verwaltungen von Wohnraum Auskünfte über Gebäude und Wohnungen geben. Vermieter können den Zensus 2022 Fragebogen Gebäude- und Wohnungszählung online ausfüllen.

Sinn der Gebäude- und Wohnungszählung durch die statistischen Landesämter ist es, erstmals ein verlässliches Verwaltungsregister zu Bestand und Zustand von Gebäuden und Wohnungen zu erstellen. Ziel ist eine bundesweite, einheitliche Statistik über Wohnungsgrößen, Leerstände, die verwendete Art der Heizenergie und mehr. Die Auswertung der Zensus 2022 Fragebogen soll Ende 2023 vorliegen. Sie dient dann als Grundlage für wohnungspolitische Entscheidungen und Maßnahmen in der Raumplanung.

Vermieter erhalten Brief mit Zugangsdaten

Zensus 2022 Fragebogen

Die Befragungen für die Gebäude- und Wohnungszählung finden hauptsächlich online statt. Eigentümer und Verwaltungen von Immobilien erhalten hierfür bis Mitte August von dem  Statistischen Landesamt des Ortes, an dem die Immobilie steht, einen Brief per Post mit den Online-Zugangsdaten. 

Stichtag 15. Mai 2022

Der Stichtag für alle im Zensus 2022 Fragebogen anzugebenden Daten ist der 15. Mai 2022. Das bedeutet NICHT, dass der Fragebogen bis dahin abgegeben werden muss. Sondern: Alle erfragten Daten müssen den Zustand am 15. Mai 2022 wiedergeben.

Übersicht: Zensus 2022 Fragebogen Gebäude- und Wohnungszählung

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Ausfüllen des Zensus 2022 Fragebogen ist Pflicht

Die Teilnahme an Zensus und der Gebäude- und Wohnungszählung ist Pflicht. Bürgerinnen und Bürger müssen Auskunft geben. Ebenso müssen alle privaten Eigentümer von Wohnungen oder Gebäuden mit Wohnraum sowie gewerblich tätige Mehrfacheigentümer und Verwalter den Zensus 2022 Fragebogen ausfüllen. Das schreibt das „Gesetz zur Durchführung des Zensus im Jahr 2022“ vor. Die Auskunftspflicht erlischt also nicht mit Verstreichen der gesetzten Frist. Sondern erst mit Einreichen des vollständig ausgefüllten Fragebogens.

Zensus 2022 Fragebogen verweigern: Bußgelder drohen

Die Teilnahme am Zensus ist im Zensusgesetz vorgeschrieben. Wer nicht antwortet, wird zuerst per Brief erinnert. Füllt ein Auskunftspflichtiger trotz mehrmaliger Aufforderung den Zensus 2022 Fragebogen nicht aus, kann er laut Statistischem Bundesamt mit einem Zwangs- oder Bußgeld belegt werden. Deren Höhe legen die Bundesländer jeweils selbst fest.

Beim Zensus 2022 falsche Angaben machen – Bußgeld bis zu 5000 Euro

Wer beim Zensus 2022 bewusst falsche Angaben macht, muss mit Bußgeldern rechnen, die deutlich höher liegen als bei der Auskunftsverweigerung. Beispielsweise sieht das Statistikgesetz Niedersachsen für falsche Angaben ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro vor.

Vermieter, die im Ausland leben oder in Urlaub sind

Wenn sich Vermieter im Ausland aufhalten, beispielsweise für Urlaub oder Geschäftsreise, dann müssen sie bei der Gebäude- und Wohnraumzählung trotzdem Auskunft geben. Wer sich für längere Zeit im Ausland aufhält, kann auch eine andere Person beauftragen. Diese kann dann mit den Zugangsdaten den Zensus 2022 Fragebogen aufrufen und ausfüllen.

Das wird im Zensus 2022 Fragebogen Gebäude- und Wohnungszählung gefragt

Neben Namen- und Adressdaten fragt der Zensus 2022 Vermieter nach folgenden Merkmalen der Immobilie:

Gemeinde, Postleitzahl und amtlicher Gemeindeschlüssel
Art des Gebäudes
Eigentumsverhältnisse
Gebäudetyp
Baujahr 
Heizungsart und Energieträger
Anzahl der Wohnungen
Art der Wohnungsnutzung
Fläche der Wohnung
Zahl der Räume
Nettokaltmiete
Gründe für Leerstand der Wohnung
Dauer des Wohnungs-Leerstands

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Seite aus dem Zensus 2022 Fragebogen
  • Das Statistische Bundesamt hat einen Muster-Fragebogen online gestellt. Hier können sich Vermieter vorab ein Bild verschaffen, was genau abgefragt wird.

Gebäude befindet sich in einem anderen Bundesland

Die statistischen Landesämter verschicken die Briefe an Vermieter oder Eigentümer basierend auf dem Standort der Immobilie, nicht auf dem Wohnort des Eigentümers. Wohnen Vermieter also in Bayern und besitzen eine Immobilie in Berlin, erhalten sie Post vom Berliner Landesamt.

Wohnung stand leer, wird aber nun vermietet

Wenn die Wohnung am Stichtag 15. Mai 2022 leer stand und zum 1. Juni neu vermietet wird, dann geben Vermieter für die Wohnung trotzdem „leer stehend“ an. Denn gefragt wird präzise nach dem Zustand am 15. Mai 2022.  

Zensus Wohnfläche berechnen

Die Berechnung der Wohnfläche, nach der im Zensus gefragt wird, erfolgt mit der Methode der Wohnflächenverordnung WoFlV. Dabei werden bestimmte Räume und Raumteile einer Wohnung gar nicht oder nur zum Teil mit zur Wohnfläche gezählt. 

Namen von Mietern 

Besonders in Mehrfamilienhäusern in Großstädten kennen Vermieter nicht immer alle Namen der Wohnungs-Bewohner. Vermieter nennen dann den Namen der Personen, die im Mietvertrag stehen. 

Fotouploads, Checklisten, digitale Unterschriften – mit dem Wohnungsübergabeprotokoll von SmartMiete kannst du den Zustand der Wohnung präzise dokumentieren. Optimiert für Smartphone und Tablet.

Mieter über Datenweitergabe informieren 

Für den Zensus in Deutschland gelten die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Zudem verpflichtet §10 Abs.2 im Zensusgesetz 2022 die Vermieter, die Namen der Mieter anzugeben. Vermieter benötigen somit keine Einverständniserklärung der Mieter zur Weitergabe ihrer Namen beim Zensus und der Gebäude- und Wohnungszählung. Vermieter müssen Mieter nur dann verständigen, wenn diese nicht bereits durch den Mietvertrag oder spezielle Vereinbarungen über die Weitergabe von Daten informiert sind (Artikel 13 DSGVO). Bei langjährigen Mietern mit alten Mietverträgen kann also durchaus eine Informationspflicht bestehen.

Hinweis
Der Zensus und die Grundsteuererklärung 2022 finden parallel statt. Sie erheben zwar teils gleiche Daten, aufgrund des Datenschutzes findet bei den Finanzverwaltungen aber kein Austausch dazu statt. Eigentümer müssen also beide Formulare unabhängig voneinander ausfüllen. Mehr dazu:

Falsche Angaben im Fragebogen korrigieren

Wenn Vermieter im Fragebogen falsche Angaben gemacht oder Angaben vergessen haben, können sie sich erneut mit ihren Zugangsdaten anmelden. Die Korrektur einzelner Felder ist nicht möglich. Teilnehmer müssen den ganzen Fragebogen erneut vollständig ausfüllen. 

Hilfe zum Zensus 2022 Fragebogen Gebäude- und Wohnungszählung 

Vermieter, Eigentümer und Verwaltungen kennen ihre Immobilien und die Fragen sind nicht sehr kompliziert. Deshalb sollte es eigentlich keine Probleme bereiten, den Zensus 2022 Fragebogen korrekt auszufüllen. Zudem finden Teilnehmer im Fragebogen überall Hilfetexte mit Erläuterungen. Detaillierte Informationen bietet die Webseite zum Zensus 2022, beispielsweise auch ein Extra-FAQ für die Gebäude- und Wohnungszählung. Zusätzlich haben die statistischen Landesämter Telefon-Hotlines eingerichtet. Die jeweilige Nummer steht im Anschreiben.

Podcast: Was ist die Gebäude- und Wohnungszählung?

Zensus 2022: Offizielles Erklärvideo zur Gebäude- und Wohnungszählung

Hilfreiche Links zum Zensus 2022 Fragebogen
Zensus 2022 Webseite: Homepage Zensus 2022
Zensus 2022 Fragebogen: GWZ-Musterfragebogen
Zensus 2022: FAQ zur Gebäude- und Wohnungszählung
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