Wenn Mieter Leistungen von Jobcenter oder Sozialamt beziehen, müssen sie häufig eine Mietbescheinigung vorlegen. Darin fragen die Behörden erstaunlich viele Informationen bei den Vermietern ab.
Wohngeld, ALG II, Sozialhilfe – Ämter fordern Mietbescheinigungen zu unterschiedlichen Zwecken. Doch ein einheitliches Formular für die Mietbescheinigung gibt es nicht. Je nach Behörde und Zweck sehen die Formulare anders aus, ebenso enthalten sie unterschiedliche Fragen. Normalerweise legen Mieter ihren Vermieter das Formular vor, das sie von der jeweiligen Behörde bekommen haben.
Anhand der ausgefüllten Mietbescheinigung prüfen Sachbearbeiter dann, ob oder in welcher Höhe Wohnkosten übernommen werden. Das kann der Fall sein beim Bürgergeld (Hartz IV), bei Wohngeld oder Grundsicherung vom Sozialamt oder bei Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. In entsprechenden Fällen dient die Mietbescheinigung auch dafür, Mietschulden zu übernehmen.
Übersicht: Mietbescheinigung für das Jobcenter
Wann braucht man eine Mietbescheinigung?
Die Mietbescheinigung wird vom Jobcenter oder Sozialamt benötigt, um die Übernahme von Wohnkosten zu prüfen, wie bei Bürgergeld oder Wohngeld. Sie enthält Angaben wie Miethöhe und Nebenkosten, die vom Vermieter bereitgestellt werden. Wichtig: Diese Bescheinigung ist nicht mit der Wohnungsgeberbestätigung zu verwechseln, die beim Einwohnermeldeamt benötigt wird, wenn sich Mieter ummelden. Die Wohnungsgeberbestätigung wurde 2015 mit dem Bundesmeldegesetz eingeführt.
Wer füllt die Mietbescheinigung aus?
Das kommt auf das jeweilige Jobcenter an. Aber in den allermeisten Fällen bekommt der Leistungsempfänger mitgeteilt, dass er eine Mietbescheinigung vorlegen muss, die vom Vermieter ausgefüllt ist. Vermieter müssen dabei nur die Informationen angeben, die das jeweilige Formular abfragt. Das macht natürlich Arbeit – kommt ihnen aber letztendlich zugute, wenn beispielsweise das Jobcenter angefallene Mietschulden übernimmt.
Mietbescheinigung Jobcenter kostenlose Vorlage
Das ist ein Muster Beispiel für eine Mietbescheinigung vom Jobcenter. Mithilfe des Links unter der Abbildung können Sie die Mustervorlage sofort und kostenlos herunterladen.
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Warum will das Jobcenter eine Mietbescheinigung?
In der Regel wollen die behördlichen Stellen nachvollziehen, ob sie bestimmte Leistungen übernehmen. Meist geht es um die monatliche Miete oder die Übernahme von Mietschulden. Geprüft wird auch, ob die Kosten in der Höhe angemessen sind. Die Mietbescheinigung dient dazu, dass die Sachbearbeiter die notwendigen Angaben nicht vom Antragsteller, sondern vom Vermieter bekommen.
Was wollen die Ämter wissen?
Die Fragen hängen davon ab, wofür die Mietbescheinigung dienen soll. Häufig wollen die Behörden wissen:
- Handelt es sich bei dem Mieter um einen Haupt- oder Untermieter?
- Wie hoch sind Miete und Nebenkosten?
- Seit wann besteht das Mietverhältnis?
- Wie groß ist die Wohnung?
- Wie wird die Wohnung beheizt?
- Wann wurde das Wohnhaus gebaut?
- Wie hoch ist die Mietkaution?
- Bestehen Mietschulden und wenn ja, wie hoch sind sie?
Was ist der Unterschied zwischen Mietbescheinigung und Vermieterbescheinigung?
Nicht zu verwechseln ist die Mietbescheinigung für das Jobcenter mit der so genannten Vermieterbescheinigung oder Wohnungsgeberbestätigung. Diese müssen Mieter immer dann vorlegen, wenn sie sich bei den zuständigen Meldeämtern an ihrer neuen Adresse anmelden. Vermieter sind verpflichtet, Mietern die Wohnungsgeberbestätigung auszustellen.
Zusammenfassung
Erstens: Wenn Mieter dem Vermieter das Formular Mietbescheinigung vom Jobcenter zusenden, brauchen sie dessen Hilfe. Denn Ämter wollen die Informationen meistens direkt vom Vermieter bekommen, nicht vom Mieter.
Zweitens: Vermieter helfen sich selbst, wenn sie das Formular für die Mietbescheinigung zügig ausfüllen und danach an den Mieter zurücksenden. So vermeiden sie Mietausfälle. Und eine Kündigung wegen Mietrückstand ist schlimmstenfalls deutlich aufwendiger.
Mehr im Internet: Informationen zu Wohnen und Miete bei der Bundesagentur für Arbeit