Veruntreuung von WEG-Geld: So schützen sich Eigentümer

Bei Veruntreuung von WEG-Geldern durch Verwalter sind Eigentümer nicht machtlos. Wie man Betrug und andere kriminelle Handlungen von Verwaltern frühzeitig erkennt und wie man dagegen vorgeht, erklärt ein Experten-Ratgeber.

Die Betroffenen merken es meist erst, wenn es zu spät ist. Kriminelle Verwalter bedienen sich an den Erhaltungs-Rücklagen von Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) und veruntreuen die Gelder. So berichtete der „Südkurier“ im Juni 2021 über einen WEG-​Verwalter im Schwarzwald, der wegen Veruntreuung von WEG-​Geldern in Höhe von fast 700.000 Euro für drei Jahre ins Gefängnis muss. 

Er hatte sich über Jahre aus den Konten mehrerer Wohnungseigentümergemeinschaften bedient. Durch Barentnahmen, Überweisungen auf Privatkonten und indem er Geld zwischen den Konten der Eigentümergemeinschaften transferierte, fielen die kriminellen Machenschaften lange nicht auf. Am Ende wurden ihm 90 Fälle von Veruntreuung zur Last gelegt.

Ratgeber zum Schutz vor Veruntreuung von WEG-​Geldern

Fälle wie dieser sind Anlass für den Verband Wohnen im Eigentum (WiE) seinen Ratgeber zu dem Thema neu aufzulegen. Das 22-seitige PDF „Veruntreuung durch WEG-​Verwalter*in? Warnzeichen erkennen, gezielt handeln, Schäden minimieren“ basiert auf der aktuellen Rechtslage des WEGesetzes. Er erklärt, wie Wohnungseigentümer eine Veruntreuung frühzeitig erkennen und was dann zu tun ist. Dazu gibt er wertvolle Tipps, wie sich Wohnungseigentümergemeinschaften vor Veruntreuung schützen.

Warnzeichen für eine mögliche Veruntreuung reichen von einem ausweichenden, ablehnenden Verhalten der Verwalter, wenn Eigentümer Einsicht in die Unterlagen nehmen wollen, über eine nicht nachvollziehbare Jahresabrechnung bis hin zu intransparenten Zahlungsvorgängen.