Immobilie finanzieren mit 55plus: So funktionierts mit dem Kredit

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Banken beurteilen die Kreditfähigkeit von Älteren anders. Was ein höheres Alter für Zinsen, Tilgung und Sicherheiten bedeutet.

Die Babyboomer spüren es bereits: Die Renten sinken und das Ersparte auf der Bank schmilzt unter der gnadenlos brennenden Inflationssonne zusammen. Und das zu einem Zeitpunkt, wo am Horizont schon das Ende des Arbeitslebens aufscheint. Kein Wunder also, dass auch die 55plus-Generation in den noch sicheren Immobilienmarkt drängt.  Aber wie mit 55plus noch eine Immobilie finanzieren?

Wie kreditfähig ist die 55plus-Generation?

Mit den aktuell niedrigen Zinsen ist es leichter möglich: Eine Wohnung kaufen und anschließend vermieten verhindert den Wertverlust des Ersparten oder Geerbten. Oder die eigene Immobilie umbauen und modernisieren, um den Wert des Objektes zu erhöhen. Nur: All das kostet, und oftmals braucht es dazu einen zusätzlichen Kredit von der Bank.

Ist es auch für Ältere noch möglich, eine Immobilie mithilfe der Bank zu finanzieren? Weil die Menschen in Deutschland immer älter werden, spielt das Thema Kreditfähigkeit im Alter seit Jahren eine wichtige Rolle. Baufinanzierung-Experten von der Interhyp AG erklären, worauf ältere Menschen bei der Kreditaufnahme achten müssen – und ab wann Banken kein Geld mehr bereitstellen.

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Bank will Rentenvorausberechnung sehen

Auf der Grundlage der 2018 in Kraft getretenen Immobiliar-Kreditwürdigkeitsprüfungsleitlinien-Verordnung prüfen Banken, dass die Kreditnehmer ihren Verpflichtungen nachkommen können. Bei Älteren bedeutet das auch: Wenn absehbar ist, dass das Darlehen nicht bis zum Renteneintritt zurückbezahlt werden kann, verlangen sie in der Regel eine Rentenvorausberechnung oder Rentennachweise.

Mehr Eigenkapital für eine niedrigere Beleihung

Der mögliche Beleihungsauslauf liegt oft bei 70 bis maximal 90 Prozent. Ältere Menschen müssen laut Interhyp damit mehr Eigenkapital einbringen, um den Beleihungsauslauf niedrig zu halten. Der Beleihungsauslauf ist der Anteil des Objektwertes in Prozent, der fremdfinanziert – also beliehen – wird. Beispiel: Eine Immobilie kostet 300.000 Euro und hat damit einen Beleihungswert von 270.000 Euro (Sicherheitsabschlag 10 %). Bei einem Darlehen in Höhe von 150.000 Euro beläuft sich der Beleihungsauslauf somit auf 56 Prozent.

Mindesttilgung von drei Prozent

Bei der Kreditvergabe ist für Banken das Alter allein oft nicht entscheidend, sondern die gesamte finanzielle Situation. Dazu zählen etwa die Zeit für die Rückzahlung des Darlehens und die Sicherheit, die der Immobilienwert bietet. So verlangen etliche Kreditinstitute ab einem bestimmten Alter eine Mindesttilgung von beispielsweise drei Prozent.

„Banken erwarten in der Regel, dass die Bonität und die Zeit ausreichen, um das Darlehen bis zum 80. oder 85. Lebensjahr zu tilgen. Für ältere Kreditnehmer ist dies oftmals mit einer höheren Tilgung verbunden, damit sie das Darlehen rechtzeitig abbezahlen können“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen.

55plus: Immobilie finanzieren – so gehts

  1. Eigenkapital aufbringen
    Die Banken wollen in der Regel mehr Sicherheiten. Bedeutet: Möglichst viel Eigenkapital einbringen – mindestens 20 bis 30 Prozent vom Kaufpreis.
  2. Mit höheren Raten kalkulieren
    Höhere Raten bei der Rückzahlung garantieren eine hohe Mindesttilgung, um das Darlehen zu Lebzeiten zurückzahlen zu können. Dabei muss das Einkommen ausreichend sein, um die Darlehensraten zu stemmen. Zu bedenken sind laut Interhyp zudem Puffer für Unvorhergesehenes oder Angenehmes wie Anschaffungen oder Reisen.
  3. Günstige Zinsen ausnutzen
    Sinnvoll ist es, günstige Zinsen lange zu sichern. Viel Planungssicherheit bieten Volltilgerdarlehen – hohe Tilgungen und feste Laufzeiten -, die am Ende der Zinsbindung abbezahlt sind.

Schneller abbezahlen bei weniger Zinsen

Die höhere Tilgung kann sogar ein Vorteil sein, da sich der Zinssatz fürs Darlehen unter anderem an der Tilgungshöhe und am Beleihungsauslauf orientiert. „Es ist durchaus möglich, dass ältere Menschen beim Erstkredit sehr gute Konditionen erreichen. Aus unseren Daten geht nicht hervor, dass ältere Menschen per se zu höheren Zinsen abschließen“, so Mohr.

Erben in den Kreditvertrag aufnehmen

Laut Interhyp sind grundsätzlich Finanzierungen für zum Beispiel 70- oder 75-Jährige möglich. Voraussetzung sind eine entsprechende Rentenhöhe oder Einkünfte, mit denen Kreditnehmer die höheren Raten stemmen können, die eine hohe Tilgung mit sich bringt. Selbst wenn die rechtzeitige Rückzahlung bis zum 80. oder 85. Lebensjahr nicht möglich ist, ist die Chance auf ein Darlehen nicht vergeben. So können Senioren prüfen, ob jüngere Darlehensnehmer oder Erben in den Kreditvertrag aufgenommen werden können. (red./interhyp)

Die Interhyp Gruppe gehört zu den größten Anbietern von privaten Baufinanzierungen in Deutschland. Mit etwa 1.600 Mitarbeitern ist die Gruppe an über 100 Standorten persönlich präsent.

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