Beim Kauf einer Immobilie werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht. Ein Experte erklärt, wie man sie vermeiden kann.
Die Zinsen sind niedrig und die Zeit reif: Viele Menschen möchten gern eine Immobilie kaufen. Entweder um selbst darin zu wohnen oder als Geldanlage, mit der man dann als privater Vermieter Einnahmen generiert.
Doch beim Immobilienkauf werden immer wieder die gleichen Fehler gemacht, die später sehr teuer werden können. Erich Wolf von SpaBa Finanz, einem auf Immobilienfinanzierung spezialisiertem Vergleichsportal, erklärt, welche Fehler unerfahrene Käufer oft machen und wie sie diese vermeiden können.
1. Die Nebenkosten werden unterschätzt
Kaufen Sie eine Immobilie, müssen Sie, neben den reinen Kaufkosten, zusätzlich noch Grunderwerbsteuer, Notar- bzw. Grundbuchkosten und ggfs. Maklergebühren zahlen. Die Nebenkosten betragen nicht selten bis zu 15 Prozent der eigentlichen Kaufsumme.
2. Es wird zu wenig Eigenkapital eingeplant
Viele Verbraucher möchten ihre Immobilie ohne Eigenmittel finanzieren. Das ist zwar grundsätzlich möglich. Banken verlangen dann allerdings einen höheren Zinssatz, weil das Risiko für die Institute steigt.
3. Zukünftige Zinsänderungen werden unterschätzt
Die Zinsen befinden sich seit Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau. Sie sollten jedoch nicht davon ausgehen, dass das langfristig so bleibt. Vereinbaren Sie eine kurze Zinsbindungsfrist, könnte das in Zukunft zu einem Problem werden. Steigen die Zinsen, müssen Sie viel Geld für den teureren Zinssatz zahlen.
4. Die Tilgung wird zu niedrig angesetzt
Banken werben mit günstigen Darlehen und niedrigen Tilgungsraten. Das hört sich attraktiv an. Eine niedrige Tilgung sorgt jedoch dafür, dass Sie das Darlehen über einen sehr langen Zeitraum zurückzahlen müssen.
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5. Es werden keine Fördermittel beantragt
Viele Immobilienkäufer vergessen, Fördermittel zu beantragen. Es ist möglich, bis zu 40.000,00 Euro an Fördergeldern zu bekommen und in die Immobilienfinanzierung einfließen zu lassen. (Beispielsweise können Familien Baukindergeld beantragen, mit dem der Bund Familien mit Kindern beim erstmaligen Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum unterstützt.)
6. Änderungen der Lebensumstände werden nicht eingeplant
Eine Baufinanzierung wird in der Regel über 30 Jahre zurückgezahlt. In dieser Zeit kann viel passieren. Ehen können beispielsweise geschieden werden oder ungeplanter Nachwuchs kann sich ankündigen. Denken Sie daher über verschiedene Zukunftsszenarien nach, bevor Sie ein Darlehen aufnehmen.
7. Sie holen sich ausschließlich ein Angebot von Ihrer Hausbank ein
Zahlreiche Menschen vertrauen ihrer Hausbank und holen sich lediglich vom Bankberater des Vertrauens ein Angebot. Das ist ein teurer Fehler, weil die Hausbanken häufig nicht die günstigsten Angebote haben. Wenn Sie eine Baufinanzierung planen, sollten Sie stattdessen viele verschiedene Banken und Kredite miteinander vergleichen.
8. Es wird alles auf eine Karte gesetzt
Für den Traum der eigenen Immobilie setzen viele Menschen alles auf eine Karte. Das bedeutet, dass sie sich überschätzen und den Kauf so kalkulieren, dass sie keine finanziellen Spielräume mehr haben.
9. Darlehensnehmer verzichten auf Flexibilität
Banken vergeben günstige Darlehen oft nur, wenn Sie im Gegenzug auf Flexibilität verzichten. Es sind häufig keine Ratenänderungen und nur geringe Sondertilgungen möglich. Wenn Sie über einen langen Zeitraum eine Finanzierung zurückzahlen, ist es jedoch wichtig, dass Sie auf unvorhergesehene Ereignisse flexibel reagieren können.
10. Eigenleistungen werden zu hoch kalkuliert
Viele Bauherren gehen davon aus, dass sie zum Beispiel die Kosten für einen Maler oder Fliesenleger sparen und dafür ein niedrigeres Darlehen aufnehmen können. Häufig werden die Eigenleistungen jedoch zu hoch kalkuliert, sodass dann der bestehende Kredit zu teuren Konditionen erhöht werden muss. (red.)