Immobilie kaufen: Warum Frauen mehr Geld aufbringen müssen als Männer

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Daten zeigen: Frauen kaufen deutlich seltener eine Immobilie als Männer und sie müssen mehr Eigenkapital aufbringen. Sie kaufen eine Immobilie später im Leben – und tun dies aus anderen Gründen.

Eine aktuelle Auswertung der Interhyp AG zeigt die Unterschiede zwischen Frauen und Männern bei Kauf und Finanzierung einer Immobilie. Und die sind zum Teil ganz erheblich! So finanzieren deutlich weniger Frauen allein eine Immobilie, Frauen müssen im Durchschnitt mehr Eigenkapital aufbringen und sie kaufen später im Leben als Männer. Große Unterschiede gibt es auch bei der Motivation für den Immobilienkauf: Frauen kaufen meist, um selbst darin zu wohnen. Männer hingegen sehen Immobilien eher als Kapitalanlage und vermieten das gekaufte Objekt oftmals.

Immobilie kaufen: Frauen allein tun es selten

Laut Interhyp AG werden bei den Finanzierungen bei Interhyp nur 10 Prozent von einer alleinfinanzierenden Frau abgeschlossen. Zum Vergleich: Jede fünfte Finanzierung (20 Prozent) wird von einem Mann allein abgeschlossen. Rund 70 Prozent der Finanzierungen werden von mehreren Antragstellern – meist Paaren- getätigt. „Unter den Alleinfinanzierenden sind noch deutlich weniger Frauen als Männer. Das ist schade, denn die Immobilie ist ein wesentlicher Faktor für den Aufbau von Vermögen und für die private Altersvorsorge“, sagt Interhyp Vorständin Mirjam Mohr.

Den niedrigen Frauenanteil führt Interhyp auf die nach wie vor ungleichen Lohnverhältnisse zwischen Männern und Frauen, den sogenannten Gender-Pay-Gap, zurück. Der lässt sich leicht an den Gehältern der Antragsstellenden ablesen: Im Median liegt die Differenz bei bemerkenswerten 468 Euro.

Gender-Pay-Gap wirkt sich auch bei Immobilienkauf aus 

Und die geringeren Einkommen wirken sich weiter aus: Mit einem niedrigeren Durchschnittsgehalt fällt auch die monatliche Kreditrate bei Frauen in der Regel geringer aus (799 Euro zu 881 Euro). Um trotzdem eine höhere Darlehenssumme finanzieren zu können, müssen sie mehr Eigenkapital einbringen: Im Jahr 2020 waren das bei den alleinfinanzierenden Frauen durchschnittlich 112.000 Euro. Die Männer haben 107.000 Euro Eigenkapital eingebracht.

„Aufgrund der Gehaltsunterschiede können Frauen in der Regel erst später in den Immobilienmarkt einsteigen“, so Mirjam Mohr. Demnach sind Frauen bei der Antragstellung für eine Immobilienfinanzierung im Schnitt 41,6 Jahre alt und damit rund zwei Jahre älter als Männer beim Immobilienkauf. Trotz Gender-Pay-Gap lassen sich Frauen die Traumimmobilie im Schnitt 347.000 Euro kosten. Sie leisten sich damit etwa fünf Prozent weniger als alleinfinanzierende Männer.

Während Frauen etwas häufiger in eine Eigentumswohnung investieren als Männer (63 Prozent bzw. 60 Prozent), nutzen sie die Immobilie in den meisten Fällen für sich. „Frauen kaufen ihre Immobilie meist, um selbst darin zu wohnen – sie wollen sich damit ein eigenes Zuhause schaffen. Das ist ein wesentlicher Schritt zur privaten Altersvorsorge„, sagt Mohr.

Immobilie kaufen: Frauen haben andere Gründe

Aktuell sind es gerade mal ein Drittel der Frauen, die ihre gekaufte Immobilie vermieten. Bei den Männern liegt der Anteil derer, die ihre Immobilie als Kapitalanlage nutzen und vermieten, deutlich höher (42 Prozent). „Seltener als Männer ziehen sie die Immobilie als Kapitalanlage in Betracht. Dabei ist auch dies eine Chance zum Vermögensaufbau“, so Mohr. 

Frauen sollten stärker befähigt und ermutigt werden, ihre Altersvorsorge und ihre Finanzplanung in die eigenen Hände zu nehmen. „Mehr Frauen als gedacht, können sich auch alleine eine Immobilie kaufen. Das zeigen unsere Zahlen sehr deutlich“, sagt Mohr. „Leider ist vielen gar nicht klar, was sie alles alleine schaffen können und welche Möglichkeiten sie haben. Deshalb möchten wir sie ermutigen, diesen Schritt zu gehen.“ (red./interhyp)

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