Eine aktuelle Studie zeigt: Die Großstadt lockt junge Menschen nicht mehr. Die Generation Z zieht es aufs Land. Dort dürfte es für den Traum vom Häuschen im Grünen aber eng werden.
Altbau-Wohnung in Berlin, schickes Loft in Hamburg oder Dachapartment in Köln – was viele Menschen heute als ideale Wohn-Situation anstreben, interessiert die nächste Generation gar nicht mehr. Die heute 18- bis 25-Jährigen wollen keine Wohnung in der Stadt mieten, sondern ein eigenes Zuhause bewohnen – und das am liebsten auf dem Land.
Das ist ein Ergebnis der aktuellen „Wohntraumstudie 2021“ der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen. Seit nunmehr 10 Jahren führt die Interhyp AG die Wohntraum-Studie durch, in diesem Jahr wurde erstmals auch erfasst, wie die Generation Z über Immobilien und Wohneigentum denkt. Mitglieder der Generation Z sind 10 bis 25 Jahre alt, für die Studie wurden 18- bis 25-Jährige befragt.
Eigene Immobilie als Beweis, es materiell geschafft zu haben
Mit überraschenden Erkenntnissen: Die Generation Z ist sehr konservativ, wenn es um ihre Vorstellungen von Wohnen und Leben geht. „Eine eigene Immobilie ist fester Teil der Lebensplanung und der Beweis, es materiell geschafft zu haben“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG zu der Studie. Obwohl den jungen Menschen Gerechtigkeit und ökologisches Engagement wichtig ist, halten sie Besitz und Wohlstand für überdurchschnittlich erstrebenswert: 93 Prozent wünschen sich ein eigenes Zuhause, 29 Prozent wollen möglichst bald eine Immobilie kaufen.
Das Häuschen im Grünen – jeden Tag
Die Großstadt als verheißungsvoller Ort von Freiheit und Selbstverwirklichung hat für die kommende Generation offenbar an Anziehungskraft verloren: Nur noch 18 Prozent der Befragten wollen in einer Großstadt leben, ebenso viele möchten lieber ins Umland einer Großstadt. Der Rest kehrt der Stadt vollends den Rücken zu, das private Glück wird fernab der urbanen Zentren vermutet: Fast ein Viertel (24 Prozent) will gerne auf dem Land leben, 30 Prozent in einer mittleren oder kleinen Stadt und 10 Prozent im Umland einer kleineren Stadt.
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Das Häuschen im Grünen soll es sein, und eben nicht nur für ein kurzes Wochenende, sondern jeden Tag. „Das Landleben verheißt Ruhe und Überschaubarkeit. Diese Qualitäten sind psychologisch wirkungsvolle Gegensätze zum aktuellen Welt-Erleben und der Befindlichkeit der Gen Z“, so Mirjam Mohr.
Mehrheit der Städter will aufs Land
Ihre Träume zu verwirklichen, dürfte schwierig werden, denn inzwischen erwägt die Mehrheit der deutschen Städter einen Umzug aufs Land. Laut einer neuen, repräsentativen Umfrage von Vodafone mit mehr als 15.000 Teilnehmern können sich 53 Prozent der deutschen Stadtbewohner vorstellen, in den nächsten ein oder zwei Jahren aufs Land zu ziehen. 29 Prozent sagen, dass sie wegen der Corona-Pandemie anders auf das Landleben blicken, lediglich etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) hoffen auf günstigere Mieten. Die große Anziehungskraft des Landlebens liegt für die meisten in der Idylle: Als größten Vorteil eines Umzugs aufs Land nennen 69 Prozent die Nähe zur Natur. (red.)
Über die Interhyp Wohntraumstudie
Seit dem Jahr 2011 führt die Interhyp AG die Wohntraumstudie durch. Basierend auf qualitativ-psychologischen Tiefeninterviews wurde 2021 dafür vom Rheingold Institut ein Frageboden entwickelt, der in einem bundesweiten und repräsentativen Online-Panel von mehr als 2.100 Menschen beantwortet wurde.
Mehr zu der Studie finden Sie hier: Mitteilung der Interhyp zur Wohntraumstudie 2021
